Variante1: Bewegungsgeschichte Nikolaus

Du bist schon ganz schön aus der Puste (Kinder tun erschöpft). Heute war das Turnen wirklich anstrengend! Neue Dinge zu lernen und zu trainieren ist immer eine besondere Herausforderung.

Ihr schnappt euch gerade eure Trinkflaschen (Kinder nehmen imaginäre Flasche), da hört man in der Turnhalle eine Klingel. Du horchst verwundert auf. „Wartet bitte einen Moment, ich bin sofort wieder da“, sagt eure Trainerin. Du schaust deine Freunde fragend an und ziehst die Schultern hoch (Kinder schauen sich fragend an und ziehen die Schultern hoch).

Kurz darauf steht nicht nur eure Trainerin wieder vor euch, sie hat auch zwei Besucher mitgebracht. Einer von beiden hat einen weißen Bart, trägt einen roten Umhang und eine ebenfalls rote Kopfbedeckung. Der Mann daneben hat eine braune Kutte an, einen dunklen Bart, in der einen Hand einen Wanderstock, in der anderen einen großen Sack.

Du trittst von einem Bein auf das andere vor Aufregung (Kinder sind ungeduldig). „Das muss der Nikolaus sein!“, flüsterst du deinem Nachbarn ins Ohr (Kinder flüstern sich zu).

„Knecht Ruprecht ist auch da!“, sagt der andere Mann empört. Grinsend tust du so, als hättest du nichts gesagt (Kinder spielen unschuldig).

Der andere Mann ergreift das Wort. „So, Kinder. Ich bin das Hören von Gedichten langsam müde. Ihr seid sehr sportlich, oder? Zeigt mir mal eure Muskeln.“ Das lässt du dir nicht zweimal sagen. Voller Stolz spannst du deinen Oberarm an (Kinder zeigen Oberarme). Eure Trainerin grinst.

„Und bewegen könnt ihr euch auch gut?“. Eifrig nickst du (Kinder nicken). „Ein paar Geschenke haben wir noch dabei. Wer sich besonders anstrengt, der bekommt eine kleine Belohnung.“ Du bekommst große Augen und grinst breit (Kinder machen große Augen und grinsen).

„Aufgabe eins: mach‘ den schönsten Purzelbaum!“ Ein Klacks. Du machst nicht nur einen, sondern gleich zwei (Kinder machen zwei Purzelbäume).

Ein paar Aufgaben vergehen, die letzte ist dann etwas schwieriger. „Nun sollt ihr euch zunächst gerade hinstellen (Kinder stellen sich hin). Auf mein Kommando legt ihr euch auf den Bauch, rollt euch zweimal nach rechts, steht auf, rennt drei Sekunden lang auf der Stelle und setzt euch dann im Schneidersitz hin. Verstanden? Auf mein Kommando – los!“

Schnell wie der Blitz legst du dich auf den Bauch (Kinder legen sich hin), rollst dich zweimal nach rechts (Kinder rollen sich), stehst auf (Kinder stehen auf), sprintest drei Sekunden lang auf der Stelle (Kinder sprinten) und landest in einem perfekten Schneidersitz (Kinder setzen sich).

Der Nikolaus und Knecht Ruprecht scheinen beeindruckt. „Ihr habt das sehr gut gemacht. Alle haben mit Bravour die Aufgaben gemeistert. Haltet eure Hände auf!“ (Kinder halten Hände auf).

In deiner Hand landet ein kleiner Beutel. Du schaust hinein (Kinder machen imaginären Beutel auf) und entdeckst eine Mandarine, kleine Schokotaler und viele Erdnüsse.

„Ich glaube, das war das schönste Turntraining in diesem Jahr“, flüsterst du (Kinder flüstern).


Variante 2: Nikolausgedicht

Am Nikolausabend

Gestern abend,
etwa um acht,
da lag ich im Bett
und hab mir gedacht:
Heut schlafe ich nicht,
zieh lieber die Bettdecke
vor das Gesicht
und blinzele vorsichtig durch einen Schlitz.

Ich war schon ganz hibbelig,
so richtig kribbelig
vom langen Warten.

Da geht auf einmal die Türe auf,
und herein kommt verstohlen,
auf leisen Sohlen
jemand geschlichen,
legt auf den Teller was drauf,
husch, husch,
und ist schon entwichen.

Alles war dunkel im Zimmer;
Kein bisschen Schimmer,
kein Lampenschein
drang herein.
Ich guckte mir fast die Augen aus.
War er’s wirklich,
der Nikolaus?

Verflixt!
Jetzt weiß ich ein ganzes Jahr
wieder nicht,
ob das der Nikolaus war.

 

von Ortfried Pörsel